Zusammenfassung
Hintergrund
Eine bakterielle oder virale Otitis media acuta tritt in den Wintermonaten bekanntlich häufiger auf. Zu saisonalen Unterschieden des Mittelohrbefundes liegen nur wenige ältere Studien vor. Diese Studien basieren lediglich auf einem Tympanogramm ohne Korrelation zum intraoperativen Mittelohrbefund. Mit dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, ob sich saisonale Unterschiede sowohl im präoperativen Tympanogramm als auch im korrespondierenden intraoperativen Befund bei Kindern mit chronischen Mittelohrproblemen zeigen.
Patienten und Methode
In diese retrospektive Studie wurden Patienten eingeschlossen, die zwischen Januar und Dezember 2011 eine Parazentese mit oder ohne Paukenröhrcheneinlage in der Charité – Universitätsmedizin Berlin erhielten. Wintermonate wurden entsprechend der katarrhalen Phasen von November bis April und Sommermonate von Mai bis Oktober definiert. Das präoperative Tympanogramm und der dokumentierte intraoperative Mittelohrbefund wurden auf saisonale Unterschiede hin statistisch analysiert.
Ergebnisse
Es wurden 654 Ohren von 206 männlichen und 127 weiblichen Patienten mit einem Durchschnittsalter von 3,7 ± 2,5 Jahren ausgewertet. Überwiegend fand sich ein Tympanogramm vom Typ B (n = 376; 57,5%), wobei das Mittelohr in bis zu 19,1% der Fälle luftgefüllt war. Intraoperativer Mittelohrbefund und präoperatives Tympanogramm wiesen keinen signifikanten saisonalen Unterschied auf (p > 0,05).
Schlussfolgerung
Für Kinder mit typischer Anamnese einer chronischen nichteitrigen Otitis media und chronischer Tubenventilationsstörung ist die Parazentese mit oder ohne Paukenröhrcheneinlage saisonal unabhängig indiziert. Eine abwartende Haltung mit Hoffnung auf Besserung in den Sommermonaten ist anhand der erhobenen Ergebnisse nicht sinnvoll.
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