Zusammenfassung
Hintergrund
Mit einer Prävalenz von 80–100 Fällen pro 100.000 Einwohner sind Hypophysenadenome häufiger als allgemein angenommen. Meist werden sie jedoch erst Jahre nach Entwicklung der ersten Symptome diagnostiziert. Besonders die seltenen aggressiven Verlaufsformen stellen eine besondere Herausforderung dar.
Ziel
Die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten von Hypophysenadenomen werden dargestellt.
Material und Methode
Review der Literatur.
Ergebnisse
Hormoninaktive Hypophysentumoren werden in der Regel erst bei Entwicklung von Lokalsymptomen, Nachweis eines relevanten Tumorwachstums oder bei der Entwicklung einer Hypophyseninsuffizienz operiert. Prolaktinome werden typischerweise medikamentös behandelt; abhängig von Tumorgröße und Präferenz des Patienten kann aber auch eine primäre Operation angeboten werden. Eine Akromegalie wird unverändert erst sehr spät nach Erstentwicklung von Symptomen diagnostiziert − und dann mit einem Makroadenom. Die Behandlung beinhaltet häufig eine Kombination von Operation und medikamentösen Therapieverfahren. Der M. Cushing bedarf einer sorgfältigen diagnostischen Klärung und wird operiert. In den letzten Jahren wurden verschiedene medikamentöse Therapieansätze zugelassen, um die Behandlung von residuellen Tumoranteilen oder Rezidiven zu verbessern. Die Prognose von aggressiven Hypophysentumoren hat sich aufgrund von Studien verbessert, die die Effektivität einer Chemotherapie mit Temozolomid nachgewiesen haben.
Schlussfolgerungen
Die Behandlung von Hypophysenadenomen stellt aufgrund der heterogenen klinischen Präsentation unverändert eine Herausforderung dar. Die Patienten sollten von einem Team, mindestens bestehend aus einem Endokrinologen, Neurochirurgen, Strahlentherapeuten und Pathologen, behandelt werden.
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