Laryngo-Rhino-Otol
DOI: 10.1055/s-0043-122744
Hintergund Je nach Position der Mikrofone von Hörhilfen werden die für die Schalllokalisation wichtigen richtungsbestimmenden Merkmale eines Schallereignisses unterschiedlich gut übertragen. Ziel dieser Arbeit war die messtechnische Evaluation verschiedener Mikrofonpositionen hinsichtlich der Übertragung von interauralen Zeit- und Pegeldifferenzen sowie der spektralen richtungsabhängigen Merkmale und deren Einfluss auf die Genauigkeit der akustischen Lokalisation. Methoden Es wurden von 30 Personen kopfbezogene Übertragungsfunktionen mit drei verschiedenen omnidirektionalen Mikrofonen gemessen, die unterschiedlich positioniert waren: in der Ohrmuschel (IdO), hinter dem Ohr (HdO), am Eingang des äußeren Gehörgangs (EdG). Weiterhin wurde bei 12 bilateralen Cochlea-Implantat-Nutzern die Lokalisationsleistung bei zwei Mikrofonpositionen bestimmt. Ergebnisse Nur die Mikrofonpositionen innerhalb der Ohrmuschel (IdO, EdG) konnten die spektralen Filtereffekte der Pinna aufzeichnen. Ungeachtet der besseren Abtastung der Pinnafunktion führte die Mikrofonposition IdO bei CI-Nutzern nicht zu einer besseren Lokalisationsleistung gegenüber HdO-Mikrofonen. Bei rückwärtiger Schalldarbietungen ergaben sich jedoch signifikant weniger Vertauschungen mit der frontalen Einfallsrichtung. Schlussfolgerung Die Mikrofonposition im Ohr zeigte bei CI-Nutzern nur eine geringfügige Verbesserung der akustischen Lokalisation gegenüber den gewohnten HdO-Mikrofonen. Als Grundvoraussetzung zur Verbesserung der Lokalisationsleistung erscheint eine verbesserte Übertragung der zeitlichen und spektralen Feinstruktur in CI-Systemen erforderlich.
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