Zusammenfassung
Hintergrund
Beim CUP-Syndrom („cancer of unknown primary") handelt es sich um eine Tumorerkrankung, bei der eine Metastasierung klinisch und histologisch gesichert ist, aber trotz ausführlicher Diagnostik kein Primärtumor nachgewiesen werden kann. CUP-Syndrome machen etwa 2–3 % aller soliden Tumorerkrankungen aus. In den meisten Fällen zeigt sich histologisch ein Adenokarzinom oder ein undifferenziertes Karzinom.
Ergebnisse
An einem CUP-Syndrom erkrankte Patienten, die nicht lokal mit Operation oder Strahlentherapie behandelt werden können und deren Erkrankung nicht einer der definierten günstigen Untergruppen zuzuordnen ist, werden typsicherweise mit einer empirischen Chemotherapie behandelt, auch wenn die Evidenz hierfür aus klinischen Studien aufgrund der Heterogenität und Seltenheit des CUP-Syndroms begrenzt ist. Dabei scheint die Kombination eines der Platinpräparate Carboplatin oder Cisplatin mit einem Taxan wie Paclitaxel am effektivsten zu sein. Alternativ kommt auch eine Behandlung mit einem Platinpräparat zusammen mit Gemcitabin in Betracht. Dreifachkombinationen scheinen keine relevante Verbesserung der Prognose zu erreichen. Noch ist unklar, ob das Ansprechen auf die Chemotherapie durch die Hinzunahme eines Antikörpers verbessert werden kann. Zu dieser Fragestellung werden aktuell die Ergebnisse der deutschen PACET-CUP-Studie erwartet, die randomisiert die Hinzunahme des Antikörpers Cetuximab zu einer Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel untersucht. Da die Prognose dieser Patienten trotz empirischer Chemotherapie enttäuschend ist und die meisten Patienten binnen 2 Jahren versterben, werden große Hoffnungen in neue Substanzen gesetzt, die nach einer Mutationsanalyse des Tumorgewebes zielgerichtet eingesetzt werden können. Ein entsprechendes Studienkonzept wird aktuell erarbeitet.
Schlussfolgerung
Disseminierte CUP-Syndrome werden chemotherapeutisch behandelt. Dabei werden typischerweise Kombinationstherapien eines Platinpräparats mit Paclitaxel oder Gemcitabin eingesetzt. Zunehmend kommen auch zielgerichtete Substanzen auf der Grundlage von Mutationsanalysen des Tumorgewebes zum Einsatz.
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